Mein böser Zwilling Meike bietet euch eine umfassende Anleitung zum Thema Datingbörse an. Sie meint, da lernt man was über die Männer und Frauen von heute und zu jeder Zeit.
Wichtig in der Datingbörse ist vor allem: abwarten. Das ist für Frauen und Männer zu jeder Zeit seit jeher das Erfolgsrezept. Abwarten und Tee trinken. Am besten ist es, einen Hauptliebhaber zu haben, der einem geistig im Hintergrund den Rücken frei hält. Mit ihm im Hinterkopf habe ich mein Profil gestaltet – perfekte Voraussetzung, um sicher zu sein. Das Profil erinnert an etwas, was uns beide interessiert, was wir beide mal studiert haben.
Weil Meike extrem bösartig zu mir war, als ich ihr mal hilfreiche Hinweise per Mail zukommen ließ, kann ich es nicht lassen, mich immer wieder über sie lustig zu machen.
Jou, nech, und weil Meike mit ihrem norddeutschen Ich gebrochen hat und in das von Nietzsche so sorgend beschriebene 21. Jahrhundert der Nacktschnecken und Impulse eingetreten ist, muss ich dann hier liefern. Jou, also in der Datingbörse sollte man, wie schon in Sachsenhausen, alles erwarten. Man sollte abwarten und Tee trinken, also ein bisschen lauern und lesen. Und sich selbst am besten erst mal gar nicht involvieren.
Zuallererst kann es sein, dass die Männer glauben oder behaupten zu glauben, du seist ein “Fake”. Jou, klar, in den Datingbörsen sollen Männer nach Ansicht dieser Männer bei Laune gehalten werden. Daher schreiben sie hirnentleertes Zeug, wohl, um einen zu testen, manchmal im Pickup-Artist-Stil, manchmal anders. Sehr unhöflich und frustriert. Jou, wer an Verschwörungstheorien glaubt, der glaubt auch, dass ich ein Fake bin. Merke: Schizos gibt es überall, auch in der Datingbörse.
Dann gibt es, wie Mei ke, mei böser Zwilling, richtig bemerkte, Männer bzw. Accounts, die einem nach dem Gießkannenprinzip copy-and-paste-Nachrichten schicken. Das bemerkt man spätestens an anderen Männern, die beteuern, dass sie eine bestimmte Nachricht nicht copy-and-pasted haben. Ein schwieriges Sozialsystem, diese Datingbörse, da will man sich am besten gar nicht involvieren!
Ansonsten kann es stressig werden. Denn unsereins, das unzählige schreckliche Sex-Trigger ihr eigen nennt, braucht von Zeit zu Zeit eine Pause. Dann einfach sagen: “hey, ist gerade stressig, schreibe mich morgen nochmals an!”. Denn klar, wenn zu viele Ekeltypen schreiben, dann fange auch ich an, die Männer zu educaten. Ist in einer Datingbörse natürlich nicht die beste Idee…
Ich bin schon seit 2006 immer mal wieder in der von Mei Ke referenzierten Datingbörse aktiv und habe damals zwei Männer “kennengelernt”, später hab ich das Profil eher zum Lesen genutzt. Man braucht es oft, um vergünstigten Zugang zu Sexpartys zu erhalten und überhaupt auch erst mal eine Terminübersicht für die eigene Stadt und Region. Daher ist es immer nützlich, ein Joyclub-Profil zu haben.
Das kann man natürlich gestalten, wie man möchte. Ich habe mir dieses etwas kreativer gestaltet, mit einem roten Faden und natürlich schönen Fotos. Erstaunlicherweise reicht es, bei “ich mag” und “ich mag nicht” folgendes einzutragen, damit Ruhe im Karton ist:
Das mag ich
Anerkennung von Differenz und ernst gemeinte Höflichkeit
Das mag ich nicht
Pick-Up-Artists und Vergewaltiger-Sprachformen
So einfach ist das. Erstaunlich, dass man keine “Meta-Tricks” anwenden muss, um unschöne Männer zu vertreiben. Da muss man sich gar keine Gedanken über den Algorithmus mehr machen, obwohl der vielleicht auch von Interesse ist.
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