Vor einer oder zwei drei Wochen schrieb ich, es dauere noch etwa vier Wochen, bis hier die Laune besser wird. Daher ist der Zeitplan noch i. O.
Ich find es a) immer noch recht schwierig, witzig über schreckliche Dinge zu schreiben, obwohl ich darin schon geübt bin, aber noch schäme ich mich und b) gibt es immer noch Geheimnisse, die geheim bleiben müssen, was das Schreiben erschwert.
Auch kann ich mich jeden Tag über die Welt und über meine Umfelder ärgern. Zum Beispiel hat die taz das postmoderne Kriegsressort taz.de nichts über den Tod von Antje Vollmer.
Warum nicht? Dafür wurde die taz nicht gegründet!
Das ist jetzt ein Antje-Vollmer-Artikel. Ich hab den ganzen Tag auf taz.de geklickt, um zu prüfen, wann der Nachruf erscheint, der ja vom Hauptstadtbüro seit dem “Vermächtnis”, das vor zwei oder drei Wochen auf der Berliner Zeitung erschien, bereits vorproduziert war. Die taz als Zeitung der ökologischen, sozialen, bürgerrechtlichen und bunten Bewegung wird Antje ja sicherl- Ach vergesst es. Nichts ist erschienen, während von FAZ bis Focus alles voll war. Nichts war vorproduziert.
Morgen im Blatt dann der hinterfotzige und tagespolitisch hingerotzte Nachruf von Feddersen. Man wieder typisch taz, an Anstand und die Regel, dass man über die Toten nur Gutes sagen möge, kann man sich jetzt, da der Russe praktisch schon im Keller steht, keinesfalls halten. Zudem aufschlussreich, dass sie niemand gefunden haben, der den Nachruf höflicher hinbekommen hätte.
Fällt schwer, angesichts solcher Tatsachen insgesamt höflich zu bleiben, daher habe ich es lieber gleich gelassen. Keine Energie in aussichtslose Unternehmen (Thomas Lieven).
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